Glühwein, Crêpe und Baumschmuck – Diese typischen Bestandteile eines Weihnachtsmarktes kennen wir alle. Doch wie wäre es mal mit feinen Unterschieden: Der Crêpe ist hundertprozentig bio, der Baumschmuck ist handgemacht und der Glühweinpfand kann gespendet werden. Wer keine Lust auf pauschale Massenbespaßung hat, sollte sich den Indie-Weihnachtsmarkt am Connewitzer Kreuz in Leipzig nicht entgehen lassen.
Jedes Jahr lockt „Weihnachten am Kreuz“ auf dem Gelände der Kulturfabrik Werk2 mit behaglicher Atmosphäre und kunterbuntem Rahmenprogramm.
Drei Hallen bieten hübsches Handgemachtes
Lichtinstallationen, Farbenmeere, witzige Details und kuriose Storys lauern an jeder Ecke und laden ein, einzutauchen und sich zu verlieren in all den potenziellen Lieblingsstücken und Geschenkideen.
Die Wände der ehemaligen Fabrikhallen sind gespickt mit Plakaten und bunten Graffitis. Künstler und Kreative präsentieren ihre kleinen Kunstwerke, wie Siebdruck-Kalender, Schmuckstücke und selbstgenähte Kleidung für Groß und ganz Klein. Holzspielzeuge stehen da, zwischen Töpferwaren und will-ich-haben-Taschen. Grafikdruckerzeugnisse jeder Art auf Pappe, Papier, Holz und Leinen lassen die Inspiration nur so sprudeln und all die Menschen um einen herum vergessen. Gemütliche Adventsstimmung kommt spätestens beim Lagerfeuer auf, das sich direkt hinter dem Schrott-Wichtel-Markt (eher eine skurrile Sammlung im Meister Eder Stil) versteckt. Die Erlöse von Knüppelbrot & Co. wandern direkt in den Kinder- und Jugendverein Halle 5.
Kulinarischer Roadtrip im Schnelldurchlauf
Die Fressmeile wirkt auf den ersten Blick wie ein nullachtfuffzehn-Markt: Menschengedränge, Bratwurstduft und Buden. Doch der Rundgang gleicht einem Roadtrip im Schnelldurchlauf. Deutsche Bratwurst neben kaukasischem Brot aus Georgien, Bio-Crêpe gegenüber von schwäbischen Maultaschen. Vom afrikanischen Stand wehen lateinamerikanische Klänge herüber und verdecken das laute Sprachengewirr an der türkischen Bude. Der Glühweinstand kontert mit krachendem Punkrock. Davon lassen sich die Feinschmecker der russischen Spezialitäten nicht beeindrucken. Langos, gebrannte Mandeln und Handbrot dürfen natürlich auch hier nicht fehlen. Doch hinter jedem Tresen wartet eine neue Gaumenfreude darauf, entdeckt zu werden. Und nirgendwo sonst ist so häufig „vegan“ zu lesen wie auf dem Werk2-Gelände in diesen Tagen.
Indie-Feeling meets Besinnlichkeit
Der Weihnachtsmarkt am Kreuz schmückt sich nicht nur damit, Platz 1 der alternativen Weihnachtsmärkte (laut check24) zu bestreiten. Nein, er ist tatsächlich der Inbegriff von „alternativ“. Er ist herrlich unkommerziell, weil Herzblut in den Waren steckt. Er ist authentisch, weil Connewitzer Klientel auf Connewitzer Händler trifft. Diese einmalig dichte Atmosphäre stellt sich spätestens nach dem ersten Rumpunsch ein (gibt’s beim Flammlachs). Dieser „Glögg“ allein ist der Besuch wert, meint die Freitagsgefühl Redaktion. „Die anderen Weihnachtsmärkte sind doch Beschmu, darum bin ich ja hier!“, meint ein betagter Besucher voller Überzeugung.
Na denn, lasst euch überraschen, probiert euch durch und lasst euch ein auf diesen wundervollen alternativen Weihnachtsmarkt.
Welche Weihnachtsmärkte sind eure liebsten? Was macht sie so besonders? Teilt eure Favoriten mit uns, sodass auch wir uns darüber freuen können.
„Weihnachten am Kreuz“ ist vom 10.-18.12.16 von 14-21 Uhr (am FR+SA länger) geöffnet. Alle Infos findet ihr HIER bei Facebook.