The Coins – Der Geheimtipp in Leipzig

The Coins live
The Coins live im Parkschlösschen Brandis 2017

Kaum ein Leipziger, der diesen Moment noch nicht erlebt hat. Dieser Moment, in dem man plötzlich aus der Alltagshektik gerissen wird. Während man eben noch gedankenverloren durch das Gewühl der Innenstadt gehetzt ist, steht man nun inmitten einer Menschentraube vorm Kaufhof und verliert sich in dieser geschenkten Alltagsflucht. Das dumpfe Stummengewirr und die Geräusche der Großstadt verschwimmen zu einem Hintergrundbeat, passen sich perfekt ein in die Klänge der Straßenmusik.

Straßenmusik löst bei vielen einen Fluchtreflex aus, dabei spielen gerade in Leipzig regelmäßig Profis auf. Darunter ein Trio, zu denen im Vorbeilaufen wohl jeder schon einmal mit den Füßen gewippt hat.

Nein, die Rede ist nicht von dem irren Flötisten oder dem unrhythmischen Akkordeonduo. Sondern von drei (auf den ersten Blick) unscheinbaren Jungs mit einem Sammelsurium an Eimern und – unverkennbar – einem roten Kontrabass: The Coins.

Wie man mit einem Eimer-Schlagzeug die Straßen erobert

Eimer-Schlagzeug
Eimer-Schlagzeug der Coins

Für The Coins ist die Straßenmusik keine leidige Zwischenetappe, sondern die Grundzutat der Band. Sie kam vor fünf Jahren zustande, als die drei Musikstudenten mal alles an Instrumenten zusammentrugen, was sie fanden und los spielten. Einfach so. An einem Freitag in der Jenaer Innenstadt. Keine langen Proben und kein zuvor fein abgestimmtes Instrumentenensemble. Die Chemie passte und so groovten sie das gesamte Wochenende in verschiedenen Städten.

Mittlerweile wohnen die Musiker sogar zusammen in einer WG in Leipzig. Ob es eine richtige Künstler-WG sei? Der Drummer „Richy Rose“ überlegt kurz und lacht: „ Also wenn ich unsere Küche angucke, schon.“

Wenn „Fabix Halentine“ den ersten Ton ansingt und Alexander Strenge mit der Gitarre einstimmt, dann beruhigt sich plötzlich das Gemurmel. Spätestens, wenn Richy die Drumsticks erhebt und wie in Zeitraffer auf diverse Eimer und Töpfe drescht, bleiben die letzten Passanten stehen. Mit einer enormen Klangfülle schaffen die drei Musiker eine eigene Welt, in die man als Zuhörer unweigerlich hineingezogen wird.

50 Jahre alte Klassiker werden auf eine hypnotische Weise völlig neu interpretiert, sodass am Ende kaum erkenntlich ist, was gecovert und was selbst komponiert worden ist. Mal dynamisch-funky, mal hoffnungslos romantisch – der Kopf wippt immer mit und die Seele geht spazieren. Spätestens nach dem dritten Lied verschwinden die Alltagssorgen, der Zuhörer genießt das Hier und Jetzt, lässt sich treiben vom wechselnden Beat und taucht ein in die Dramaturgie und Story eines jeden Songs. Die Vibrationen des Kontrabasses mischen sich unauffällig in den eigenen Pulsschlag.

 

Auf Kuschelkurs mit Kontrabass

The Coins live in Brandis
Fabian rockt am Kontrabass, Alex an der Gitarre und Richard an den Eimern

„Ey, aus euch kann man echt was machen!“, das hört die Band oft und antwortet gern: „Wieso? Wir sind doch schon das, was wir sein wollen.“ Wer sie einmal live erlebt hat, spürt, was sie damit meinen. Doch im Winter pausiert die Straßenmusik, dafür stehen nun vermehrt Wohnzimmerkonzerte und private Buchungen für die Jungs auf dem Plan.

Diesen Freitag fand eines dieser Konzerte mit Wohnzimmer-Atmopshäre im Parkschlösschen in Brandis statt. Unter einem Baldachin aus Lichterketten feuerten die Musiker eine phänomenale Show ab, die einen vom ersten Saitenanschlag mitnahm und alles andere vergessen ließ. Live-Videos davon findet ihr hier bei PS Music.

Ein guter Tipp also für alle, die noch eine Dosis Freitagsgefühl brauchen.

Wer das verpasst hat: Am 25.11. (Samstag) spielen The Coins in Leipzig in der Dhillons Irish Bar & Grill ab 19 Uhr. 

 

The Coins und die Sache mit dem Freitagsgefühl…

Wenn die Band uns ein tolles Freitagsgefühl beschert, wollte die Freitagsgefühl Redaktion wissen, wann dieses denn bei ihnen einkehrt. „Mein Montag ist mein Freitag“, lacht Richard Holzapfel, wie Richy Rose eigentlich heißt, auf. „Als ich noch eine normale 40-Stunden-Woche hatte, hatte ich voll das Freitagsgefühl. Heute vermisse ich das. Heute muss ich mir selbst sagen: Jetzt ist mein Wochenende, ich muss es mir bewusst festlegen.“

Und genau das kann jeder von uns: Einfach mal bewusst eine kleine Auszeit nehmen. Vielleicht sogar demnächst spontan mitten auf der Straße, um begnadeten Straßenmusikern zu lauschen…

Wer nicht bis auf den Zufall warten möchte, kann The Coins am 25.11.17 in Leipzig live erleben im Dhillons Irish Pub -> Hier geht’s zur Facebook-Veranstaltung

Wer die Band buchen möchte, kann das -> hier bei Facebook  tun oder sich per E-Mail melden an thecoins@gmx.de

Vielfach kleine Kostbarkeiten

Der Traum vom eigenen Laden wird Wirklichkeit in einem Fach

Vielfach: Vielfältiges in vielen Fächern
Zwei Trends überfluten uns in den letzten Jahren: kreative DIY-Handwerker und Sharing-Projekte. TeilAuto, AirBnB, DaWanda, Kreativmärkte. Kennt jeder, war schon jeder. Seit vier Jahren gibt es nun in Leipzig mitten in der Südvorstadt einen Laden, der beides verbindet:

Eine Ladeninhaberin teilt bzw. vermietet ihre Verkaufsflächen temporär an kreative Handwerker und junge Labels. Der Name ist dabei Programm: VIELFACH. Aufstrebende Designer und Künstler, Grafiker und Start-Upler können sich hier zeitbegrenzt ein Fach, eine Kleiderstange oder eine Stellfläche mieten.

Vielfältiges Angebot im Vielfach„Mir geht die Hektik der Kreativmärkte auf die Nerven“, gesteht die Inhaberin Simone Stephan. So eröffnete sie einen Laden mit Pop-Up-Konzept, in dem jederzeit ohne Gedränge und Gewühle nach schönen Dingen und unikaten Geschenkideen gestöbert werden kann. Da monatlich neue Künstler und Kostbarkeiten auftauchen (pop up), bleibt die Entdeckungsfreude in den Regalen groß.
Zugegeben, diese Idee ist nicht neu. Gerade in Berlin sprießen Läden mit gleichem Konzept an allen Straßenecken. Doch die Geschäfte bilden keine feste Gemeinschaft, sondern sind unabhängig in ihren Arbeitsweisen und ihrer Philosophie.

 

Vielfache Vielfalt vervielfältigen

Vielfach: Raum für Designer und DIYDer Leipziger Vielfach verfolgt seine ganz eigene Philosophie. Primäres Ziel ist nicht das Vollstopfen der Regale, sondern ein stimmiges Wohlfühlkonzept und faire Chancen für aufstrebende DIY-Pioniere. Das funktioniert nicht ohne Transparenz. Daher ließ die Ladenbesitzerin eigens eine Software entwickeln, mit der jeder Mieter selbst jederzeit den Verkauf seiner Ware online überprüfen kann.
Die Idee zu dem Konzept kam Simone in Berlin, doch der Anlass ist ein trauriger. Seit mehreren Jahren betreibt sie ein Kindermodegeschäft in Schleußig und musste mitansehen, wie das Ladensterben um sich griff. Zugleich erhielt sie zunehmend Angebote, handgefertigte Kindersachen mitzuverkaufen.
Simone zollt der Leistung großen Respekt, doch der Verkauf von handgemachter und industriell erzeugter Kleidung gleichzeitig lohnt sich nicht, zu gewaltig ist der Preisunterschied. Wieso also nicht einen Laden wiederbeleben und handgemachten Produkten einen Raum geben?

 

Die Karli wird vielfältiger

Zu Beginn war das Publikum in der Südvorstadt so bunt zusammengewürfelt wie die Aussteller. Im Laufe der Zeit stieg die Wertigkeit und die Kundschaft wurde jünger und spezialisierter.
Nicht jeder kann hier seine Ware ausstellen. Die Inhaberin arrangiert liebevoll und stimmig die einzelnen Produkte. Sie müssen zum Konzept passen und wertig sein. Innere Konkurrenz ist dabei tabu, genauso wie Vintage. Zum Verkauf steht nur handgefertigte Neuware, was die angesagt Upcycling- und Recyclingware natürlich nicht ausschließt. Um den Bestand aufzustocken und vielfältiger zu gestalten, finden sich auch Novitäten, die die Inhaberin auf Designermessen entdeckt und gezielt anspricht bzw. einkauft.

 

Der Traum vom eigenen Laden beginnt mit einem eigenen Fach

Mieter und Vermieter im Vielfach
Fachmieter und Fachvermieter im Vielfach

Wie funktioniert denn nun so eine Fachvermietung? Regalfächer in verschiedenen Größen, Kleiderstangen und Stellflächen können wochenweise und monatsweise angemietet werden. Gerade für Newcomer empfiehlt sich eine Testphase von drei Monaten. So bleibt genügend Zeit zum Kennenlernen und Weiterempfehlen. Zum Service gehören neben der speziellen Software zur Verkaufsüberprüfung unter anderem die Etikettierung, Kundenverpackung, Zahlungs- und Abrechnungssystem sowie der aktive Verkauf.

Für die Aussteller lohnt sich das Geschäft, denn sie erhalten neben der Verkaufsfläche in Toplage auch Unterstützung in Fragen der Preisbildung, Präsentation und Vermarktung. Die Verantwortung wird auf diese Weise aufgeteilt. Die Idee kommt gut an: Über 50 % der Fachanmieter sind zu Stammmietern geworden.

Freunde des billigen Sales werden im Vielfach nicht auf ihre Kosten kommen und das aus gutem Grund. Denn gemessen an der Arbeitsleistung sind die meisten Konsumgüter viel zu günstig. Wir alle sollten uns eines neuen Gefühls für das Verhältnis von Preis und Arbeitsleistung bewusster werden. Angesichts all der Unikate fällt dies viel leichter. Erst recht, wenn plötzlich die Künstlerin selbst vor einem steht…

 

Schmuck, Schmuckkästchen, Snyggkästchen

Mieterin im Vielfach: Sara von Snyggkästchen
Fachmieterin Sara von Snyggkästchen

Genau so erging es der Freitagsgefühl Redaktion. Exklusiv konnte sie miterleben, wie so eine „Fachübergabe“ abläuft. Denn Sara vom Snyggkästchen brachte gerade neue Ware: Feingliedriger Schmuck in süßen Dekorschachteln. Zunächst mussten die Schmuckstücke perfekt inszeniert werden: Wie hängen wir die Ketten auf und wie positionieren wir die Schachteln?

Anschließend wurde gemeinsam über die Preiskalkulation gefachsimpelt. Nun nur noch die Ware einbuchen, Etiketten drucken und befestigen und los geht es mit dem Verkauf!

Sara liebt ihr Nebengewerbe. Sie vertreibt ihre Kostbarkeiten auch in anderen Vielfach-Stores in Berlin und Jena und in den sozialen Netzwerken. Im Leipziger Vielfach fühlt sie sich besonders wohl. „Hier passt es einfach super rein. Einen eigenen Laden will ich noch nicht. Aber es funktioniert gut, ich komme momentan gar nicht so recht mit der Produktion hinterher.“

 

Dankeschön zum Muttertag

Schmuck von Snyggkästchen im Vielfach
Schmuckschätzchen von Snyggkästchen

Wie praktisch, dass der Muttertag ansteht. Da wird es doch höchste Zeit, sich auf Entdeckungstour zu begeben in die vielfältige Welt des Vielfach-Stores:
Vielfach: Karl-Liebknecht-Str. 66, 04275 Leipzig
MO-FR: 11:00-19:00 Uhr, SA: 11:00-16:00 Uhr

Huch, eure Lieblingshandtasche ist wieder raus aus dem Regal? Lieber up-to-date bleiben und keine Trends mehr verpassen. Geht ganz einfach mit Facebook:

Vielfach: Facebookseite
Snyggkästchen: Facebookseite

Gönn dir ’ne Pause – sei kreativ!

was gestern „must have“ – ist heute „must do“

Mandalas malen und Fingerhäkeln… Das war damals in der Grundschule schon ätzend gewesen und klingt alles andere als cool. Eigentlich. Wer sich auch nur grob an den Randbezirken der bunten schillernden Instagram- und Facebook-Welt bewegt, kommt um ein erschlagendes Schlagwort nicht drum herum. DIY. Do It Yourself. Drei magische Worte – und schwupps ist die Aufmerksamkeit gewiss. Bastel-Magazine jenseits des verstaubten Oma-Heftchen-Milieus sprießen aus dem Nirgendwo. Undurchschaubare Bloglawinen überrollen uns. Alles voll von DIY. In jede Nische kriecht es rein. Interior, Möbel, Deko, Küche, Haustiere, Kinder. Selbst Notizbücher werden jetzt per Hand kreiert.

Kreativität als Zucker für die Seele

Wieso boomt DIY derzeit so sehr? Bastelshops sind teure Angelegenheiten, am Spartrieb kann es also nicht primär liegen. Es ist die Kreativität im Allgemeinen, die zum Hype geworden ist. Wir leben in „creative cities“ mit „creative industries“ und lassen uns inspirieren von kreativen Start-ups. Kreativität ist längs kein Adjektiv der Waldorfschule mehr, sondern eine Lebenseinstellung.  Generationsübergreifend.
Handlettering, DIY, Ausmalbuch, Sketchbook: Auszeit für KreativeDie Welle des statusereifernden Konsums ist vorüber. Vintage, Flohmärkte und Sharing sind die neuen must do’s. Genau, nicht mehr haben wollen, sondern machen wollen ist nun angesagt. Aus all der Masse heraustreten und mit den eigenen Händen etwas zu gestalten gibt der Seele Zucker und dem Kopf Kurzurlaub. Nebenbei erlaubt es das Gefühl, etwas Nachhaltiges erschaffen zu können.
Ganz oben auf der Liste der Kreativitätsliebhaber: Ausmalbücher, Bullet Journals und Handlettering. Auch die Freitagsgefühl Redaktion ist schwach geworden. Bunte Farben, motivierende Sprüche und Zeit für sich und seine kleine Auszeit: überall und jederzeit. Das klingt zu verlockend. Mittlerweile gibt es zahllose Malmotive, Workshops und Schulungen. Tolle Einstiege bieten z.B. Frau Hölle (unbedingt bei Instagram suchen!) und Frau Annika. Wer Bullet Journals für sich als Stressbewältigung ausprobieren möchte, sollte unbedingt bei Fräulein Stressfrei vorbei schauen.

Parkplatz finden in der Rushhour des Alltags

Und hey, wenn es gut tut, dann ab mit dem Stift in die Hand und losgelegt! Malen und basteln ist kein Rückschritt in die traditionelle Frauenrolle, sondern ein Wunsch nach mehr Me-Time, Individualität und Ästhetik. Wenn dadurch altes Handwerk bewahrt und wiederbelebt wird, umso besser. Die Welt ist hektisch genug. Und wer nicht rechtzeitig den Pausenschalter findet, verliert sich selbst im Schleudergang des Lebens. Für die einen ist der Parkplatz in der Alltags-Rushhour der sportliche Wettbewerb, für die anderen kreative Verwirklichung, und für manche ein Serienmarathon und Trash TV.

Tipps für das Wochenende

Wer sich wie die Freitagsgefühl Redaktion lieber an kreativen Ergüssen talentierterer Menschen erfreut, dem sei der Kreativmarkt wärmstens ans Herz gelegt. Das Wochenende vom 22.-23. April wird bei allen DaWanda-Fans wohl eh seit Monaten rot im Kalender markiert sein. Denn der Kreativmarkt ist quasi DaWanda zum Anfassen. Er bietet neben allerlei Handgemachtem auch einen tollen Einblick in neue Trends. Ein Hinweis für alle mitgeschleppten Männer: Die Architektur des Kohlrabizirkus ist allemal ein Besuch wert. Alle Infos findet ihr HIER.

Übersicht zum Karlibeben
Zur größeren Ansicht bitte klicken

Doch dieses Wochenende gibt es noch viel mehr zu entdecken in der Kreativ-Metropole Leipzig. Denn die Erde bebt! Am Samstag, den 22.04.17  ist wieder Zeit für das Karli-Beben! Also nehmt die Füße in die Hand und lasst euch verführen vom Charme der Leipziger Südvorstadt. Zur Einstimmung eignet sich hervorragend der Beitrag zum letzten Karlibeben, nachzulesen genau HIER. 😉

Alle Nicht-Leipziger seien getröstet: Feiert doch eure eigene Party! Einfach Freunde einladen, fleißig DIY Deko basteln und los geht das Gartenfest oder die Balkonfete… Inspirationen dazu findet ihr in diesem Blogbeitrag.

Bist du der Kritzel-Typ?

DY und Sketchbook: Anleitungen zum KritzelnWie ist das bei dir persönlich? Ist für dich Kreativität ein Ventil zum Luftablassen in dieser aufgeplusterten Welt? Kritzelst du in Sketchbooks und gestaltest Bullet Journals? Was gibt dir das?
Die Freitagsgefühl Redaktion freut sich über deinen Kommentar!

Spatenstich statt Straßenbahn

Annalinde: Gemeinschaftsgarten in LeipzigWie holen wir uns die Natur in die Stadt zurück?

So liebens- und lebenswert Leipzig auch sein mag – es ist und bleibt eine Großstadt. Eine Großstadt mit tiefen Häuserschluchten, Verkehrslärm und stickiger Luft. Die meisten kennen noch nicht einmal ihre Nachbarn im eigenen Wohnhaus. In diesem anonymen Nebeneinander fällt es schwer, anzukommen, sich zuhause zu fühlen und neue Freundschaften aufzubauen. Wer dann noch tagtäglich nur Tastatur, Ordner und Papier in den Händen hält, der verliert leicht mal den Boden unter den Füßen.
Wie gut es da tut, sich zu erden; wortwörtlich seine Hände ins Erdreich einzutauchen und mit den eigenen Händen etwas Reales, etwas Sichtbares zu (er-)schaffen! Ab und zu den Straßenstaub gegen Gartendreck einzutauschen und unverkrampfte Plauschereien mit spannenden Mitmenschen zu halten, gibt dem Großstadtleben eine ganz neue Qualität. Dorfidylle in der Stadt sozusagen. Kein Großstädter, der nicht doch heimlich mal davon träumt, gemütlich in einem blühenden Garten bei einer duftenden Tasse Kaffee runterzukommen von der Alltagshektik.

Sozioökotop: Wenn Übergangslösungen zu sozialen Oasen werden

Annalinde bietet Workshops in Leipzig
Mundraub-Workshop c)Annalinde

Und genau solche Ankerorte gibt es! Gerade Leipzig mit den unzähligen Brachflächen bietet Futter für so manche Träumerei und Start-up-Visionen „auf Probe“ – nämlich in Form von temporären Zwischennutzungen. Genau diese Chance nutzten 2011 eine Handvoll junger Leute und schufen den Gemeinschaftsgarten ANNALINDE : Einen Ort des Zusammenkommens, der Kommunikation und natürlich der Naturverbundenheit. Die heute um die 50 mobilen Hochbeete sind auf Paletten angelegt, sodass sie jederzeit an einem anderen Ort weitergeführt werden können. Doch mittlerweile hat sich dieser Gemeinschaftsgarten als ein fester Bestandteil des Quartiers etabliert, ein „Sozioökotop“ sozusagen, ein Ort für Freundschaften, Umweltbildung und die Freude am gemeinschaftlichen Gärtnern.

Familien sind herzlich willkommen im Gemeinschaftsgarten Annalinde
Garten: Abenteuerreich für junge Familien c)Annalinde

Doch wie funktioniert so ein Gemeinschaftsgarten eigentlich? Dreimal pro Woche stehen die Türen allen offen: Besuchern, Kita- und Schulgruppen, Neugierigen und Naturliebhabern. Es gilt das Almende-Prinzip. Das heißt, alle kümmern sich um alles und dürfen mitnehmen, worauf sie Lust haben. Hier funktioniert das Vertrauensprinzip noch. „Es ist nicht so, dass die Leute kommen und ihren Beutel vollmachen“, erklärt Sebastian Pomm von der Annalinde gGmbH. Meist bleibt es nicht nur beim Gärtnern, sondern oft wird das frische Gemüse direkt vor Ort gekocht und gemeinsam verspeist.
Vor allem am Wochenende bietet der Garten die perfekte Kulisse für einen Familienausflug und den Rückzug in die Natur – mitten in der Großstadt.

Vielfalt: Wenn aus Gemüse Gemeinschaft wird

Doch die gemeinnützige Organisation Annalinde hat weit mehr zu bieten als bloß Urban Gardening. Ziel ist es, „Orte des Austausches und des Lernens zu Fragen des lokalen Anbaus von Lebensmitteln, der biologischen Vielfalt, des nachhaltigen Konsums, des verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen und einer zukunftsfähigen Nachbarschafts- und Stadtentwicklung zu schaffen. Und das kommt so gut an, dass sich stetig neue Formate entwickeln. So betreiben die Macher zusätzlich ökologischen Anbau in einer wiederbelebten Gärtnerei, die sogar ausbildet. Wer möchte, kann sich eine wöchentliche Gemüsekiste „mit Überraschungseffekt“ bestellen. Sie enthält ausschließlich selbst angebautes Saisongemüse. Zusätzlich wird ab Mai direkt vor Ort verkauft. Wer lokales Gemüse für langweilig hält, wird hier große Kulleraugen bekommen: Allein 35 verschiedene Tomatensorten werden in der Gärtnerei gezüchtet. Über 500 Sorten Gemüse werden über das Jahr angebaut.

Eine ebenso hohe Biodiversität bilden auch die Beteiligten ab. Denn Annalinde leistet wertvolle Stadtteilarbeit: Hier wird ein soziales Miteinander und wechselseitiges Lernen kultiviert. Unzählige Workshops, Exkursionen und Bildungsangebote  gehören genauso dazu wie Spaten und Samen. Selbst Team- und Firmenevents sind auf Anfrage (von Mai bis September) möglich!
Damit die spannende Verknüpfung von Umwelt, Bildung und Austausch gelingt, arbeiten zahlreiche Akteure des Quartiers eng zusammen, wie zum Beispiel die Stadtverwaltung, die Stadtbibliothek, lokale Gastronomen. Weil das gesamte Konzept wirklich bei den Menschen ankommt, erreichte Annalinde sogar die Förderung durch das Bundesamt für Naturschutz und den Europäischen Sozialfonds.

Ankerorte: Wenn aus Gärten Freundschaften wachsenInterkultureller Garten: Ankommen in Leipzig

Das neueste Projekt startet am kommenden Mittwoch und nennt sich Interkultureller Garten. Hier werden Menschen mit und ohne Fluchtbiographie angesprochen. Neben regelmäßigen offenen Gartentagen (Di, Mi, Sa) werden besonders Neuankömmlingen Orte gezeigt, die menschliche Grundbedürfnisse auf niedriger monetärer Basis erfüllen können. So wurde der Tauschladen vorgestelt, soziokulturelle Treffpunkte wie das Frauencafé besucht und potenzielle Ausbildungsmöglichkeiten wie eine Tischlerei besichtigt. Ziel des Ganzen? Orte der sozialen Interaktion näherzubringen, Grund- und Schlüsselkompetenzen zu fördern und anderen helfen, anzukommen. Ein Garten ist dafür ideal, denn die Hemmschwelle ist niedrig und Kommunikation findet hier mehr Wege als nur über die Sprache.

Wer lieber Erdbeeren statt Erdäpfeln beim Wachsen zusieht, der kann eine Baumpatenschaft für einen Obstbaum in der neuen Plantage „Obstgarten“ auf dem Gelände des ehemaligen Plagwitzer Bahnhofs übernehmen. Auch hierfür sprießen die Ideen wie die Errichtung einer Sommerküche und weitere Bildungsangebote. Erst in fünf bis zehn Jahren werden die Bäumchen massenhaft Obst abwerfen. Solange wachsen mit den Bäumen auch die Anzahl der Veranstaltungen.

Back to Nature: Holt euch eure Natur in die Stadt!

Na, ihr habt Lust bekommen auf Vogelgezwitscher und Erdebuddeln? Oder ihr sucht nette Mitmenschen, mit denen ihr euch endlich mal über all die grünen Themen austauschen könnt? Dann kommt einfach vorbei. Am 08. April startet die Saisoneröffnung. Dann lädt der Gemeinschaftsgarten

in der Zschocherschen Straße 12, 04229 Leipzig
(Haltestelle Felsenkeller, Tram 3, 14; Bus 74) am

Dienstag, 16 bis 19 Uhr
Mittwoch, 12 bis 19 Uhr
Samstag, 15 bis 19 Uhr

zum gemeinsamen Mitgärtnern ein. Alle Termine auf einen Blick findet ihr HIER.

Ideal um das schöne Frühlingswetter auszunutzen ist die Aktion „Alles aus Frühblühern“, die am Samstag, 01.04.17 von 10-19 Uhr im Küchenholz stattfindet. Auf einer Radtour geht es auf Erkundungstour mit einer Kräuterpädagogin und anschließender Kochsession.
Mehr dazu findet ihr bei Facebook.

Wer sich lieber direkt mit fertigen Jungpflanzen für Balkon oder Garten eindecken möchte, kann sich ab dem 15. April nach Herzenlust im Westwerk im Jungpflanzenverkauf damit eindecken. Natürlich direkt aus der Annalinde-Gärtnerei 🙂

Nun gibt es keine Ausreden für Frühlingsgefühle mehr 😉

* Illustrationen und Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Annalinde gGmbH

Standort der Annalinde Gärtnerei Standort
Standort der Gärtnerei Annalinde im Leipziger Westen c)Annalinde gGmbH

Buch, Bücher, Buchmesse

Anleitung für Bücher-Junkies und Messe-Newbies

Leipziger Buchmesse: Cosplay
pastell dragon and mysthic elf

Die Leipziger Buchmesse öffnet ihre Tore und schon herrscht Ausnahmezustand in Leipzig: schillernde Elfen und skurrile Manga-Kreaturen bevölkern die Straßenbahnen und an allen Ecken warten aufgebaute Mikros auf ihren Einsatz. Genau genommen an 571 Schauplätzen. Denn parallel zur Buchmesse feiert die gesamte Stadt mit ihren Bewohnern Europas größtes Lesefest: „Leipzig liest“. In über 3.400 Veranstaltungen wird „das gedruckte, gezeichnete und vertonte Wort“* gefeiert. Denn die Leipziger Buchmesse ist kein typisches Messe-Stelldichein überambitionierter Schlipsträger, sondern eine Art Volksfest für alle Wortliebhaber und Kulturbegeisterte und zugleich eine Pilgerstätte für Cosplayer im Rahmen der Manga-Comic-Convention.

Doch nicht jeder hat eine emotionale Beziehung zu Büchern und nicht alle können oder wollen sich ins Getümmel stürzen. Darum gibt es diesmal ein Novum des Freitagsblogs: Ein persönlicher Bericht der Redaktion für alle Daheimgebliebenen und eine Anleitung für alle Wochenendbesucher.

Wenn Buch und TV zusammenkommen…

Denn seit mehr als zehn Jahren bedeutet der März für die Freitagsgefühl Redaktion, auf DAS Großereignis in der Messestadt hinzufiebern, sich schließlich freudetrunken mit der Masse durch die Hallen tragen zu lassen und voller Eindrücke, mit vollgestopften Werbetaschen gemeinsam mit Manga-Fans in überfüllten Straßenbahnen zurückuzukehren in den Alltag – oder zur nächsten Release-Party, Aftershow oder Poetry-Slam mit einem Line-up deluxe.

Doch diesmal teilt die Freitagsgefühl Redaktion ihre Erfahrungen von der Leipziger Buchmesse mit euch da draußen an den Displays. Um diese Hingabe an die Welt der Bücher, bunten Medien und kreativen Freaks gebührend „verbloggen“ zu können, sollte der Messebesuch diesmal jedoch professionell und so, ähm ja, „erwachsen“ ablaufen. Was daraus geworden ist, lest ihr in diesem ausnahmsweise persönlichen Bericht.

Buchmesse für Fortgeschrittene

Wie es sich für einen Profi gehört, durchforstete ich vorab akribisch das Programm und erstellte mir aus über 400 Veranstaltungen (allein am Messestandort und nur am Eröffnungstag) einen zugegeben etwas zu ambitionierten Neun-Seiten-Zeitplan. Gut, dass ich direkt in den „Wake-up-Slam“ von Arte hineinstolperte und erstmal dem großartigen Volker Surmann bei einer Poetry-Slam-Einlage zum Thema Bahnfahrt lauschen konnte. Und schwupps, waren Zeit und Menschenmassen vergessen. Aber halt, die nächste Veranstaltung wartete ja bereits.

Leipziger Buchmesse: Litauen
Litauen: Schwerpunktland
Leipziger Buchmesse: Sales Award
Preisverleihung: Sales Award

Eigentlich warten sogar vier Veranstaltungen gleichzeitig auf mich, natürlich in unterschiedlichen Hallen. Lieber eine Signierstunde in der Comic-Area instagramtauglich verfolgen, einen Lettering-Workshop so typisch blogmäßig begleiten oder ganz journalistisch die Vorstellung der Nominierten für den Buchpreis dokumentieren? Puh. Ich verirrte mich schließlich zur Eröffnung des Standes Litauen, das diesjährige Schwerpunktland. Die Rede war unverständlich und langweilig, Häppchen wurden erst später serviert und die Folklore-Band verpasste ich knapp, während ich vergebens auf den Start des Literaturpreises wartete. Und so hüpfte ich brav gemäß Terminplan von Stand zu Stand, lauschte in Lesungen hinein und beäugte Diskussionsrunden und Nominierungen. Fazit: Ich bekam nichts wirklich mit, sah nichts im dichten Gedränge und blickte mehr auf die Liste als auf die Regale links und rechts. Buchmessenflair? Fehlanzeige.

Also Strategiewechsel. Brav setzte ich mich für die gesamte Dauer in den  Vortrag mit dem verheißungsvollen Titel: „Knackige Texte im Web…“; in der Hoffnung, daraus einen eigenen Blogbeitrag zu gestalten. Nun ja, was ich gelernt habe: Überschriften sollten „packend“ sein, „content is king“, aber bitte schön smartphonetauglich mit gaaanz kurzen Wörtern und Sätzen. Ah ja. Darauf erstmal ein Kaffee. Den gibt es – ausgerechnet – am Stand der Hallenser. Er sei laut MDR und dem älteren Herrn neben mir der beste der gesamten Messe. Gegen Coupon gibt es den sogar gratis. Das ist gut so, denn wider besseren Vorhabens habe ich mein Geld doch wieder für allerlei schönen Krimskrams von Rannenberg&Friends dagelassen.

Leipziger Buchmesse: Satyr Verlag
Neuerscheinungen des Satyr-Verlags mit Begründer Volker Surmann
Leipziger Buchmesse: Schweizer Verleger
Tipp: Unabhängige Verleger aus der Schweiz

Der Kaffee hatte den Gilmore-Girls-Effekt: Vergiss die Erwachsenenwelt und freue dich einfach über den Moment. Ich gab meine Terminliste frustriert auf und schlenderte erleichtert durch die Reihen der jungen Verlage. Sogleich entdeckte ich witzige Aufbauten (z.B. von den unabhängigen Schweizer Verlegern „swips“) und lauschte einigen cleveren Marketingkniffen am Stand von Neobooks. Ich begegnete spannenden Menschen und gleichgesinnten Selbstständigen und gegenseitig pushten wir unsere Produkt- und Kooperationsideen. All die Hektik war vergessen. Plötzlich stolperte ich sogar in den Standbereich des Satyr-Verlages (den meisten bekannt durch die Poetry-Slam-Fibel) von niemand geringerem als Volker Surmann persönlich! Hier wird selbst die knallharte Redakteurin zum Groupie und erklimpert sich erstmals ein Autogramm…

Leipziger Buchmesse: Druckerpresse
Druckerpressen in Aktion und DIY: stempeln!

Das ist es wieder da, dieses nervöse Kribbeln wie als Kind vorm Süßigkeitenregal. Ich lasse mich verschlucken von dieser anderen Welt, in der ich umgeben bin von druckfrischen Buchtiteln, neugierigen Verlegern, hibbeligen Autoren und aufwendig kostümierten Manga-Fans. Ich bewundere uralte Druckmaschinen, lasse mich verführen in exotische Länder und bleibe bei spannenden Wortfetzen stehen.

Leipziger Buchmesse: Luther
Dahms präsentiert seinen Comic über Luther und die Reformation.

Zum Beispiel in dem Gespräch „“Fuck fuck fuck fuck fuck“ -Warum Lächeln keine Lösung ist“ mit Margarete Stokowski und Ronja von Rönne. Diese erklärt soeben: „Wut heißt, es kümmert mich noch. Wut ist wichtig, denn es bewahrt den Aktionismus.“ Wie passend, dass ich daraufhin immer wieder auf Sebastian Krumbiegel und seinen unermüdlichen Einsatz für Courage treffe. Neben Migration, Courage und Europa ist Luther natürlich eines der diesjährigen Knallerthemen. Überraschend Kurzweiliges hat Thomas Dahms im Angebot: Mithilfe der Macherin des Yadegar Asisi Panoramas hat er die Reformation in einen unterhaltsamen, historisch fundierten Comic gepackt (ISBN: 978-3-926560-84-1)

 

Buchmesse für Anfänger

Leipziger Buchmesse: Bücherregal
Bücher über Bücher…

Bücher sind nicht so dein Ding und Fachmessen sowieso nicht? Dann wird es höchste Zeit für einen Crashkurs in Leipzig. Denn hier ist die Buchmesse kein ödes Kräftemessen von angestaubten Verlagen und Anzugträgern. Hier begegnen sich großartige Ideen, Cosplayer und Bücherfreaks, Bildungsmedien und Start-ups, politische Diskussionen und witzige Aktionen. Hier kann man mitmachen, ausprobieren und staunen. Zudem veranstaltet die Stadt das größte Lesefest Europas. In über 600 teils skurrilen Lokalitäten, von der Hundeboutique, über den Friedhof bis zum Opernhaus bieten Autoren, Musiker, Künstler, Comedians und Promis kostenfrei ihr Stelldichein. Es ist eine Art Volksfest, nur ohne Krawall und mit einem Riesenrad aus Fantasie und Inspirationen.

Leipziger Buchmesse: VIP Interview
VIP Interview zur Buchmesse

Für die Buchmesse empfiehlt es sich, bequemes Schuhwerk, Kleingeld für überteuerten Kaffee und viel Zeit mitzunehmen. Die Sparfüchse drucken sich den Coupon für gratis Kaffee vorab aus (siehe Werbebanner unter dem Programm HIER). Übrigens: Die Toiletten mit den kürzesten Wartezeiten befinden sich passenderweise zwischen Halle 3 und 5…

Wer unbedingt seinen Lieblingsautor live erleben möchte, sollte sich frühzeitig einen Platz ergattern. Ansonsten rät die Redaktion ausdrücklich: Lass dich treiben! Oder gleich von der Masse mitschieben. Stöbere im riesigen Antiquariat, lass dir kostenlose Probeabos aufschwatzen, stibitze Werbestifte und beteilige dich bei Mitmach-Aktionen. Verweile, solange dich die Worte fesseln und verdränge die Sorge, du würdest etwas verpassen. Kleiner Tipp: Halte dich von Preisverleihungen fern: Sie sind überfüllt, langwierig und im Internet lassen sich die Gewinner eh viel besser verständlich nachvollziehen. Den Preis der diesjährigen Buchmesse für Belletristik gewann übrigens Natascha Wodin für „Sie kam aus Mariupol“.
Messe „light“ als perfekte Einstiegsvariante gibt es bereits ab zehn Euro ab 15 Uhr. Die Infos zu Öffnungszeiten und Preise findest du HIER.

Leipziger Buchmesse: Reiseführer
Reiseweh…

Wer es schafft, so überdimensioniert viele Worte in einem Blogbeitrag zu lesen, der schafft es auch, sich mit vielen Büchern zu umgeben. Also, auf geht’s zur Leipziger Buchmesse!
Und dann freut sich die Freitagsgefühl Redaktion über euren Bericht:

Wie verbringt ihr eure Zeit während der Buchmesse?

Welche Tipps bringen euch gut durch den Messetag?

 

 

*Auszug aus der offiziellen Website der LBM 2017

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