Fliegt, Vorsätze, fliegt!

… Oder: wie Glücklichsein ohne Vorsätze gelingen kann

Raus mit der Sprache, wie viele deiner Vorsätze hast du bereits jetzt schon in den Wind geschossen? Nur weil wir eine fette Party gefeiert haben und nun eine neue Jahreszahl schreiben, ändert sich nicht  plötzlich unser Leben. Sportmuffel haben genauso wenig Lust auf Anstrengung wie je zuvor. Hektik und schlechte Laune lösen sich nicht in Luft auf wie Raketen. Nein, unser Leben ändert sich nicht von allein, aber vielleicht unsere Einstellung im Kopf? Neues Jahr, neues Glück, neue Motivation also?

Hallo neues Jahr, byebye Vorsätze

Nun ja, Silvester ist gerade mal seit zwei Wochen vergangen und doch schon längst wieder raus aus den Köpfen, die Motivation, alles neu anzugehen, scheint verpufft zu sein. Aber wieso soll denn auch alles plötzlich umgekrempelt werden, wo tagtäglich neue Imperative auf uns warten. Erfüllt man eines, ploppen fünf neue auf. Ist man einmal joggen gewesen, ändert das noch rein gar nichts. Und wer für Prüfungen büffelt, sollte nicht unbedingt jetzt mit dem Rauchen aufhören.

Bleigießen, 12 Weintrauben, rote Dessous, Raketenabschuss, rauschende Silvesterpartys. Alles dient zum Jahreswechsel dem einen Zweck: den Neuanfang zu feiern. Der Wunsch, zu dem zu werden, der man sein möchte. Dafür erlegen wir uns noch mehr Imperative auf. Schön sein, fit werden, freundlich zu allen Kunden, effektiver arbeiten, Gutes tun für Umwelt und Gesellschaft etc. All die Anforderungen können nicht einmalig erledigt und abgehakt werden, sondern fordern uns permanent heraus. Hilft uns das wirklich beim Glücklichsein?

Do happy things to become happy

Wie wäre es denn damit, einfach mal auszusteigen aus dem Wettbewerbskarussell um Perfektion? Einfach mal nicht nach mehr, mehr, mehr zu streben und es auch mal zu genießen, eben nicht so busy zu sein, nicht die „30 things to do before…“ erlebt zu haben und trotzdem zu wertschätzen, wer man ist, was man geschafft hat und wen man liebt. Es geht nicht darum, seinen Alltag umzuwerfen und die Flucht nach Bali zu ergreifen. Vielleicht hilft es bereits, sich selbst das Freitagsgefühl zu schenken, und zwar nicht nur freitags. Mehr auf seine Intuition vertrauen und spontanen Eingebungen zu folgen ohne alles zu zerdenken. Sich den sauteuren Chai Latte gönnen und die beste Freundin auf einen Spaziergang entführen trotz all der unerledigten ToDos. Oder auf der Gitarre herumklimpern ohne sich zu schämen, immer noch keinen Unterricht genommen zu haben.

Fliegt, Vorsätze, fliegt!

Die Freitagsgefühl Redaktion wünscht euch dieses Freitagsgefühl im Alltag, mal loslassen zu können und sich frei fühlen, sich Zeit zu nehmen für sich und andere ohne negative Hintergedanken. Dann kommt das Lächeln ganz von allein, dann braucht man vielleicht kein Rauchen mehr und keine langen Listen mit Vorsätzen. Diese eignet sich dann nur noch dazu, Papierflieger daraus zu basteln und ihnen fröhlich beim Fliegen zuzusehen. 😉

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