Eilnachricht: Hoch ansteckende Sommerlochitis geht um!

zu Sommerloch Zeiten fließt das Leben gemächlich wie ein Fluss
Zu Sommerloch-Zeiten fließt das Leben vor sich hin… Auch schön! c) Robert Neumann

Die Erde scheint wie leer gefegt.
Lieblingssommerhits im Radio, leere Büroräume, Baustellen an allen Straßenecken. Klarer Fall von Sommerlochitis!
Sommerliche Trägheit hat sich ausgebreitet. In den sozialen Medien ist das Rauschen leiser geworden und im TV hört man nur noch von der Sommerpause. Die Kollegen wie Freunde haben bloß ihren Urlaub im Kopf – oder die besagten Baustellen.
Man könnte glatt meinen, jemand hätte auf die Pausetaste gedrückt.

Doch woher kommt das Sommerloch eigentlich? So unglaublich heiße Hitzewellen suchen uns schließlich eher selten heim und die Urlaubstage beschränken sich bei den meisten ja doch nur auf wenige Tage. Trotzdem wirken diese Wochen herrlich ruhig. Zeit also für entspannte Stunden in der Hängematte, für leichte Sommerlektüre und für barfuß Federball spielen auf der Wiese.

Die Suche nach dem Sommerloch

Schafe on the road
Life find it’s way. c) Robert Neumann

Das Sommerloch übrigens ist eine Erfindung der Medienwelt. Es beschreibt die Zeit im Juli und August, in der keine politischen Entscheidungen getroffen werden, kaum Sportevents stattfinden und daher banale Themen wie Tiergeschichten und C-Promis ihre Hochkonjunktur feiern. So fiel Problembär Bruno 2006 dem Sommerloch zum Opfer und wurde medial ausgeschlachtet.

In der heutigen Zeit fällt allerdings sogar das Sommerloch flach, denn dank Globalisierung ist das gesamte Weltgeschehen in unser Wohnzimer gezogen, und Krieg, Krisen und Katastrophen kennen keine Jahreszeiten.
Alles muss man selber machen… Es liegt also an uns selbst, unser eigenes Sommerloch zu kultivieren. Denn ja, es gibt ihn. Diesen Off-Schalter. Den roten Aus-Knopf auf der Fernbedienung und das Deinstallationskreuzchen für die Facebook-App. Die Freitagsgefühl Redaktion hat es ausprobiert. Es ist erholsam. Und wie! Viel zu verpassen gibt es eh nicht – ist ja Sommerloch…

Be a sheep

Schafkinder freuen sich auf den Sommer
Be a sheep! Be lucky about the little things in life. c) Robert Neumann

In diesen „Sommerloch-Wochen“ dürfen wir uns ein bisschen so fühlen wie die Schafe: Kuscheln, fressen, glotzen, glücklich sein. Sich mal nicht wie irre im Hamsterrad drehen und sich verrückt machen lassen von dem rasenden Tempo des Weltgeschehens.
Wir dürfen uns fühlen wie Sonntagsfahrer, die gemütlich neben der Überholspur tuckern und umso entspannter am Ziel ankommen.
Wir dürfen uns so fühlen wie Aussteiger, die in ihrem alten Camper die kleinen Details am Wegesrand entdecken, anstatt als Welteroberer immer schneller, höher, weiter vorzupreschen und dabei sich selbst zu verlieren.

Für die einen zieht sich das Leben hin wie eine breite, überschaubare Straße, die schnurgerade durch das Leben führt. Für die anderen fühlt sich der Lebensweg gerade an wie ein mäandrierender Fluss, der sich in unüberschaubaren Kurven und Umwegen durch unstetes Gelände kämpft.
In beiden Fällen könnte man sagen: Augen zu und durch – Hauptsache schnell ankommen. Aber vielleicht lohnt es sich, die Blümchen am Wegesrand zu bestaunen, die summenden Bienen darin zu entdecken. Vielleicht öffnen sich plötzlich spannende Seitenpfade, spektakuläre Aussichten oder wunderschöne Begegnungen, an denen man sonst blind vorbei rast.

2 Tipps für ein wunderschönes Sommerloch

Wieso nutzen wir nicht einfach die Zeit der Entschleunigung, die uns das Sommerloch schenkt, um uns selbst zu entschleunigen? Dafür braucht es nicht unbedingt Yoga und Entspannungstee.
Es hilft schon, Zeit zu verschenken. Ein ungeplanter Kaffeeklatsch, eine Bierchenrunde im Pub um die Ecke, ein Schaufensterbummel nach Feierabend oder eine verlängerte Mittagspause am See. Ein seichter Roman statt komplizierter Fachliteratur. Kleine Feelgood-Momente, für die sonst in unserem Alltag zu wenig Zeit bleibt.
Auch sehr hilfreich: Sich einfach mal keine hohen Herausforderungen und Ziele stecken. Abends statt einer To-Do-Liste eine Check-check-Liste schreiben. Da gehört alles rein, was man geschafft hat. Zum Beispiel Wäsche waschen, Smoothie mixen, Buch auslesen, schon beim ersten Snooze aufstehen, Mittagsschläfchen halten, den Nachbarn lieb grüßen, Erdbeeren ernten, … .
Wir müssen nicht wirklich immer auf der Überholspur rasen.

Lass dich anstecken von der Sommerlochitis

Wir alle sollten versuchen, ein bisschen mehr Schaf zu sein. Wieso eigentlich die Schaf-Metapher? Weil die Freitagsgefühl Redaktion sich für Schafe begeistert und weil Tiergeschichten der totale Renner im Sommerloch sind. Und wir wollen doch alle total hip und cool sein, oder? 😉

Sommeroch: Zeit dich treiben zu lassen!
Sommerloch: Time to feel free. Here: Freedom of Iceland roads c) Robert Neumann

Ob dein Weg durch die Sommerloch-Zeit nun einer Schnellstraße gleicht oder einer Serpentine: Die Freitagsgefühl Redaktion wünscht dir viel Mut, Gelassenheit und fröhliche Momente für die kommende Woche!

Diese traumhaften Fotografien wurden freundlicherweise vom Fotografen Robert Neumann zur Verfügung gestellt. Da werden die Worte plötzlich zweitrangig… Die gute Nachricht: Auch du kannst diese und noch viel mehr Fotografien von atemberaubenden Landschaften und Momentaufnahmen für ein paar Cents erwerben:

Mit diesen Links geht es zum Portfolio von Robert Neumann. Schau unbedingt rein, es zieht dich in eine magische Welt!

Shutterstock
Fotolia
Gettyimages

 

3 Gedanken zu „Eilnachricht: Hoch ansteckende Sommerlochitis geht um!

  • 21/07/2017 um 14:33
    Permalink

    Huhu,
    schöner Artikel.
    Auf der Suche nach dem Sommerloch… ja, leider braucht man heute die eigenen Politiker nicht mehr für Katastrophen.
    Die Balance zu finden, zwischen nicht nichts tun und sich nicht streßen, finde ich oft gar nicht so leicht.

    Liebe Grüße
    Lilly

    Antwort
  • 21/07/2017 um 14:28
    Permalink

    Liebe Wiebke, Sie sprechen, glaub ich, jedem Menschen, mir auf jeden Fall, aus der Seele ! Das Leben könnte so schön und einfach sein, wenn man es manchmal nicht zu ernst nehmen würde. Und nicht nur in der Zeit des “Sommerlochs“ ….eigentlich ginge es immer…jedenfalls z. B. mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen. Die Fotos sind toll, besonders das letzte. Es macht unheimlich viel Freude, Ihre Beiträge jeden Freitag zu lesen ! Denke schon immer am Morgen dran und bin gespannt. Hatte nach meinem letzten Kommentar Ihnen noch eine Mail hinterher geschickt, kam diese bei Ihnen an? Da bot ich Ihnen Unterstützung an, wenn Sie diese möchten, denn es wäre so toll, diese Freitagsgefühle immer lesen zu können ! ! ? Würde gern einen kleinen Obulus monatlich dazu beitragen ! Ihnen ein tolles Wochenende wünscht Harriet

    Antwort

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