„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Dieser kitschige Postkartenspruch versucht das Ungesagte zu beschwichtigen. All die Ungewissheiten, die auf einen zukommen werden. Die Furcht davor, das Vertraute loszulassen. Die Wehmut des Abschieds. Die Schwierigkeit, sich zu gedulden, wenn nicht alles gleich sofort funktioniert. Die Strapazen, irgendwo ganz neu zu beginnen und sich selbst neu zu finden. Der Herbst ist die Zeit des Neuanfangs. Neuer Job, neues Semester, neue Ausbildung, neue Wohnung, neue Herausforderungen. Für tausende Abiturienten beginnt nun mit dem Studium tatsächlich das Leben 2.0 – Fiktionen aus Hollywood-Movies, Träume und Realitäten prallen aufeinander. Man kann sich nicht entscheiden, ob man furchtbar erwachsen oder total überdreht sein möchte und muss dann in einigen Wochen ernüchtert feststellen, dass Hausarbeiten schreiben nur in Filmen ultra lässig ist. Aber keine Panik, Starthilfe bei Recherche, Gliederung und Formulierung leistet gerne die Freitagsgefühl Redaktion. Einfach ansprechen und den Kommilitonen weitersagen! 😉
Sogar unsere Nation hat sich vor wenigen Jahrzehnten neu zusammengefunden und sozusagen „gerelauncht“. Es dauert bis heute an und ist mühsam. Doch jeder Anfang bietet die Chance, sich neu zu erfinden, mit einer leeren Seite zu beginnen und sie in bunten Farben zu füllen. lasst uns also auf all die neuen Begegnungen, Erfahrungen, Hoffnungen, Träume und Erlebnisse in diesem Herbst freuen und daran wachsen!

Wir haben Spinnennetze im Gesicht, räumen die BBQ-Utensilien beiseite und ertappen uns bei dem Gedanken, ab wann denn die Glühwein-Saison wohl eröffnet sein wird. Nichts ist mehr mit lauen Nächten und Baden im See. Pünktlich zur Tag-und-Nacht-Gleiche (Überraschung, an diesem Tag dauern Tag und Nacht gleich lange an) stellt sich der Herbst ein, und das nicht nur kalendarisch. Nun wird es wieder windig, kühl, nass, grau, langweilig. Doch halt! Hebt euch den Herbstblues für den November auf. Denn in den nächsten Wochen rieselt es leuchtend bunte Blätter, durch die es sich herrlich mit Gummistiefeln hüpfen lässt. Endlich schlägt uns klare Luft statt stickiger Großstadtschwüle entgegen. Wir können die Kuschelsocken herausholen und uns mit warmen Kakao ohne schlechtes Gewissen auf das Sofa fläzen und all die Dinge nachholen, die den Sommer über warten mussten. Ein Wohlfühlbuch lesen zum Beispiel, oder die Urlaubsfotos sortieren. Und wenn wir ehrlich sind, arbeitet es sich doch so viel leichter, wenn draußen der Regen gegen die Scheiben prasselt und wir uns sicher sein können, rein gar nichts zu verpassen.
Wie viel wird doch gerade omnipräsent debattiert, getwittert, und philosophiert über unsere Wertegemeinschaft und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Die einen diskutieren das Dabeisein vs. Abgehängtsein, die anderen den Nationalitätenstempel im Pass, wieder andere beschimpfen eine ganze Generation als verantwortungslose, interessenleere, beziehungsunfähige Egoisten. Da wird es Zeit, einmal auf die Straße zu gehen! Allerdings nicht zum Pöbeln, sondern zum Feiern, ganz in Manier der Spanier: „en la calle“. Im Süden findet das Leben nämlich draußen statt, da ergibt sich die Gemeinschaft von ganz allein. Jung, alt, reich, arm, desillusioniert, hoffnungsfroh – Sie alle treffen in den kleinen, überfüllten Bars und auf den Plazas zusammen, trinken gemeinsam und sprechen miteinander.
Och, nur mal fix Facebook checken…, eine Runde snoozen…, ein kurzes Schwätzchen halten…