Buch, Bücher, Buchmesse

Anleitung für Bücher-Junkies und Messe-Newbies

Leipziger Buchmesse: Cosplay
pastell dragon and mysthic elf

Die Leipziger Buchmesse öffnet ihre Tore und schon herrscht Ausnahmezustand in Leipzig: schillernde Elfen und skurrile Manga-Kreaturen bevölkern die Straßenbahnen und an allen Ecken warten aufgebaute Mikros auf ihren Einsatz. Genau genommen an 571 Schauplätzen. Denn parallel zur Buchmesse feiert die gesamte Stadt mit ihren Bewohnern Europas größtes Lesefest: „Leipzig liest“. In über 3.400 Veranstaltungen wird „das gedruckte, gezeichnete und vertonte Wort“* gefeiert. Denn die Leipziger Buchmesse ist kein typisches Messe-Stelldichein überambitionierter Schlipsträger, sondern eine Art Volksfest für alle Wortliebhaber und Kulturbegeisterte und zugleich eine Pilgerstätte für Cosplayer im Rahmen der Manga-Comic-Convention.

Doch nicht jeder hat eine emotionale Beziehung zu Büchern und nicht alle können oder wollen sich ins Getümmel stürzen. Darum gibt es diesmal ein Novum des Freitagsblogs: Ein persönlicher Bericht der Redaktion für alle Daheimgebliebenen und eine Anleitung für alle Wochenendbesucher.

Wenn Buch und TV zusammenkommen…

Denn seit mehr als zehn Jahren bedeutet der März für die Freitagsgefühl Redaktion, auf DAS Großereignis in der Messestadt hinzufiebern, sich schließlich freudetrunken mit der Masse durch die Hallen tragen zu lassen und voller Eindrücke, mit vollgestopften Werbetaschen gemeinsam mit Manga-Fans in überfüllten Straßenbahnen zurückuzukehren in den Alltag – oder zur nächsten Release-Party, Aftershow oder Poetry-Slam mit einem Line-up deluxe.

Doch diesmal teilt die Freitagsgefühl Redaktion ihre Erfahrungen von der Leipziger Buchmesse mit euch da draußen an den Displays. Um diese Hingabe an die Welt der Bücher, bunten Medien und kreativen Freaks gebührend „verbloggen“ zu können, sollte der Messebesuch diesmal jedoch professionell und so, ähm ja, „erwachsen“ ablaufen. Was daraus geworden ist, lest ihr in diesem ausnahmsweise persönlichen Bericht.

Buchmesse für Fortgeschrittene

Wie es sich für einen Profi gehört, durchforstete ich vorab akribisch das Programm und erstellte mir aus über 400 Veranstaltungen (allein am Messestandort und nur am Eröffnungstag) einen zugegeben etwas zu ambitionierten Neun-Seiten-Zeitplan. Gut, dass ich direkt in den „Wake-up-Slam“ von Arte hineinstolperte und erstmal dem großartigen Volker Surmann bei einer Poetry-Slam-Einlage zum Thema Bahnfahrt lauschen konnte. Und schwupps, waren Zeit und Menschenmassen vergessen. Aber halt, die nächste Veranstaltung wartete ja bereits.

Leipziger Buchmesse: Litauen
Litauen: Schwerpunktland
Leipziger Buchmesse: Sales Award
Preisverleihung: Sales Award

Eigentlich warten sogar vier Veranstaltungen gleichzeitig auf mich, natürlich in unterschiedlichen Hallen. Lieber eine Signierstunde in der Comic-Area instagramtauglich verfolgen, einen Lettering-Workshop so typisch blogmäßig begleiten oder ganz journalistisch die Vorstellung der Nominierten für den Buchpreis dokumentieren? Puh. Ich verirrte mich schließlich zur Eröffnung des Standes Litauen, das diesjährige Schwerpunktland. Die Rede war unverständlich und langweilig, Häppchen wurden erst später serviert und die Folklore-Band verpasste ich knapp, während ich vergebens auf den Start des Literaturpreises wartete. Und so hüpfte ich brav gemäß Terminplan von Stand zu Stand, lauschte in Lesungen hinein und beäugte Diskussionsrunden und Nominierungen. Fazit: Ich bekam nichts wirklich mit, sah nichts im dichten Gedränge und blickte mehr auf die Liste als auf die Regale links und rechts. Buchmessenflair? Fehlanzeige.

Also Strategiewechsel. Brav setzte ich mich für die gesamte Dauer in den  Vortrag mit dem verheißungsvollen Titel: „Knackige Texte im Web…“; in der Hoffnung, daraus einen eigenen Blogbeitrag zu gestalten. Nun ja, was ich gelernt habe: Überschriften sollten „packend“ sein, „content is king“, aber bitte schön smartphonetauglich mit gaaanz kurzen Wörtern und Sätzen. Ah ja. Darauf erstmal ein Kaffee. Den gibt es – ausgerechnet – am Stand der Hallenser. Er sei laut MDR und dem älteren Herrn neben mir der beste der gesamten Messe. Gegen Coupon gibt es den sogar gratis. Das ist gut so, denn wider besseren Vorhabens habe ich mein Geld doch wieder für allerlei schönen Krimskrams von Rannenberg&Friends dagelassen.

Leipziger Buchmesse: Satyr Verlag
Neuerscheinungen des Satyr-Verlags mit Begründer Volker Surmann
Leipziger Buchmesse: Schweizer Verleger
Tipp: Unabhängige Verleger aus der Schweiz

Der Kaffee hatte den Gilmore-Girls-Effekt: Vergiss die Erwachsenenwelt und freue dich einfach über den Moment. Ich gab meine Terminliste frustriert auf und schlenderte erleichtert durch die Reihen der jungen Verlage. Sogleich entdeckte ich witzige Aufbauten (z.B. von den unabhängigen Schweizer Verlegern „swips“) und lauschte einigen cleveren Marketingkniffen am Stand von Neobooks. Ich begegnete spannenden Menschen und gleichgesinnten Selbstständigen und gegenseitig pushten wir unsere Produkt- und Kooperationsideen. All die Hektik war vergessen. Plötzlich stolperte ich sogar in den Standbereich des Satyr-Verlages (den meisten bekannt durch die Poetry-Slam-Fibel) von niemand geringerem als Volker Surmann persönlich! Hier wird selbst die knallharte Redakteurin zum Groupie und erklimpert sich erstmals ein Autogramm…

Leipziger Buchmesse: Druckerpresse
Druckerpressen in Aktion und DIY: stempeln!

Das ist es wieder da, dieses nervöse Kribbeln wie als Kind vorm Süßigkeitenregal. Ich lasse mich verschlucken von dieser anderen Welt, in der ich umgeben bin von druckfrischen Buchtiteln, neugierigen Verlegern, hibbeligen Autoren und aufwendig kostümierten Manga-Fans. Ich bewundere uralte Druckmaschinen, lasse mich verführen in exotische Länder und bleibe bei spannenden Wortfetzen stehen.

Leipziger Buchmesse: Luther
Dahms präsentiert seinen Comic über Luther und die Reformation.

Zum Beispiel in dem Gespräch „“Fuck fuck fuck fuck fuck“ -Warum Lächeln keine Lösung ist“ mit Margarete Stokowski und Ronja von Rönne. Diese erklärt soeben: „Wut heißt, es kümmert mich noch. Wut ist wichtig, denn es bewahrt den Aktionismus.“ Wie passend, dass ich daraufhin immer wieder auf Sebastian Krumbiegel und seinen unermüdlichen Einsatz für Courage treffe. Neben Migration, Courage und Europa ist Luther natürlich eines der diesjährigen Knallerthemen. Überraschend Kurzweiliges hat Thomas Dahms im Angebot: Mithilfe der Macherin des Yadegar Asisi Panoramas hat er die Reformation in einen unterhaltsamen, historisch fundierten Comic gepackt (ISBN: 978-3-926560-84-1)

 

Buchmesse für Anfänger

Leipziger Buchmesse: Bücherregal
Bücher über Bücher…

Bücher sind nicht so dein Ding und Fachmessen sowieso nicht? Dann wird es höchste Zeit für einen Crashkurs in Leipzig. Denn hier ist die Buchmesse kein ödes Kräftemessen von angestaubten Verlagen und Anzugträgern. Hier begegnen sich großartige Ideen, Cosplayer und Bücherfreaks, Bildungsmedien und Start-ups, politische Diskussionen und witzige Aktionen. Hier kann man mitmachen, ausprobieren und staunen. Zudem veranstaltet die Stadt das größte Lesefest Europas. In über 600 teils skurrilen Lokalitäten, von der Hundeboutique, über den Friedhof bis zum Opernhaus bieten Autoren, Musiker, Künstler, Comedians und Promis kostenfrei ihr Stelldichein. Es ist eine Art Volksfest, nur ohne Krawall und mit einem Riesenrad aus Fantasie und Inspirationen.

Leipziger Buchmesse: VIP Interview
VIP Interview zur Buchmesse

Für die Buchmesse empfiehlt es sich, bequemes Schuhwerk, Kleingeld für überteuerten Kaffee und viel Zeit mitzunehmen. Die Sparfüchse drucken sich den Coupon für gratis Kaffee vorab aus (siehe Werbebanner unter dem Programm HIER). Übrigens: Die Toiletten mit den kürzesten Wartezeiten befinden sich passenderweise zwischen Halle 3 und 5…

Wer unbedingt seinen Lieblingsautor live erleben möchte, sollte sich frühzeitig einen Platz ergattern. Ansonsten rät die Redaktion ausdrücklich: Lass dich treiben! Oder gleich von der Masse mitschieben. Stöbere im riesigen Antiquariat, lass dir kostenlose Probeabos aufschwatzen, stibitze Werbestifte und beteilige dich bei Mitmach-Aktionen. Verweile, solange dich die Worte fesseln und verdränge die Sorge, du würdest etwas verpassen. Kleiner Tipp: Halte dich von Preisverleihungen fern: Sie sind überfüllt, langwierig und im Internet lassen sich die Gewinner eh viel besser verständlich nachvollziehen. Den Preis der diesjährigen Buchmesse für Belletristik gewann übrigens Natascha Wodin für „Sie kam aus Mariupol“.
Messe „light“ als perfekte Einstiegsvariante gibt es bereits ab zehn Euro ab 15 Uhr. Die Infos zu Öffnungszeiten und Preise findest du HIER.

Leipziger Buchmesse: Reiseführer
Reiseweh…

Wer es schafft, so überdimensioniert viele Worte in einem Blogbeitrag zu lesen, der schafft es auch, sich mit vielen Büchern zu umgeben. Also, auf geht’s zur Leipziger Buchmesse!
Und dann freut sich die Freitagsgefühl Redaktion über euren Bericht:

Wie verbringt ihr eure Zeit während der Buchmesse?

Welche Tipps bringen euch gut durch den Messetag?

 

 

*Auszug aus der offiziellen Website der LBM 2017

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Pimp my Billy!

Shabby chic macht Wohnung schick

Möbel sucht Farbe: EinblickVon Dawanda  zum eigenen Laden. Davon träumen viele handwerklich Begabte. Eine hat es nun geschafft: Melanie Große. Sie gab ihren Job im Projektmanagement auf und verwirklichte ihren Traum vom eigenen Unternehmen. Von der Idee bis zur Umsetzung brauchte sie zwei Jahre. Bereits während des Studiums wertete sie Gegenstände für Freunde auf. Doch die meisten belassen es dabei. Sie suchen sich eine sichere Anstellung und verschenken ihr Potenzial an die Hobbywerkelei. Das es auch anders gehen kann, beweist „Möbel sucht Farbe“.

Shabby chic: Aus neu mach alt und aus alt mach neu?

Talent, Geduld und Leidenschaft stecken in dem kleinen Lädchen Nähe der Ecke Arthur-Hoffmann-Straße und Kurt-Eisner-Straße mitten in der Südvorstadt von Leipzig. Hier lassen liebevoll gestaltete Möbel und Wohnaccessoires die Deko-Herzen höher schlagen. Egal ob alte oder neue Möbel oder die eigenen Lieblingsstücke: Hier wird alles nach Wunsch in ein individuelles Kunstwerk verwandelt. Prägender Stil ist der angesagte Mix aus shabby-chic und englischem Landhaus. Blümchenmuster trifft auf skandinavische Frische. Der Begriff „shabby chic“ ist vermutlich im englischen Raum entstanden, doch es gibt vielerlei Auslegungen zu Ursprung und Definition. Ziel ist es, das Mobiliar auf Alt zu trimmen, sodass es dennoch ansprechend wirkt. Schicke Gebrauchsspuren sind ausdrücklich gewollt. Bevorzugte Materialien sind Emaille, Rost, Beton und Holz; industrieller Charme ist gern gesehen.

"Möbel sucht Farbe": shabby chic in LeipzigMöbel findet Farbe

„Möbel sucht Farbe“ ist eine Mischung aus Werkstatt, Tuning und Möbelgeschäft. Hier lassen sich Küchenbuffets, Etageren, Schmuckkästchen, Garderoben, Katzenhäuschen, Rahmen, Sekretäre gleichermaßen aufstöbern (und noch sooo vieles mehr!). Als Grundlage dienen gebrauchte Möbel von Flohmärkten oder privat, die liebevoll repariert und mit Farbe, Kreide, Papier, Schablonen und Serviettentechnik aufgewertet werden. Man kann auch eigenes Mobiliar zur Verwandlung mitbringen oder sein Ikea-Regal pimpen lassen. Omas Nachtschränkchen passt nicht ins Auto? Kein Problem, der Transport wird vom Laden organisiert, innerhalb Leipzigs gibt es das schon für maximal 25 Euro.

Workshop Alarm! DIY Kurs 

Doch Achtung, mit Betreten des Geschäfts steigt das Risiko immens, sich in ein Schätzchen vom Fleck weg zu verlieben. Wie praktisch, dass die Inhaberin Melanie ihr Wissen und ihre langjährige Erfahrung sogar mit uns teilt! Am Samstag, den 25. März 2017 von 11-14 Uhr wird es einen Workshop geben! Mehr Infos dazu gibt es auf der Website HIER

Leipzig ist die Hochburg der Kreativen, der Künstler und der Flohmarkthipster. Eine Perle in dieser kreativen Schatztruhe ist „Möbel sucht Farbe“. Dieses Beispiel macht Mut, seinen eigenen Weg auszuprobieren. Die Gründerin startete als Hobbywerkerin, startete durch bei Dawanda und auf Kreativmärkten und ist nun Unternehmerin mit Werkstatt und Laden. Habt auch ihr den Mut, sammelt eure Träume und lasst euch dieses Wochenende davon inspirieren.

Zum Stöbern: Shabby chic bei Dawanda: HIER

Alles zum Shop „Möbel sucht Farbe“: HIER

 

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Schätze im Alltag: TEE!

Schätze des Alltags im Tee Contor LeipzigTee: Kleinod, Naturprodukt, Mythus und Trend

Leipzig besitzt ein Kleinod. Wer es einmal kennengelernt hat, kehrt immer wieder dorthin zurück und verteilt dessen wertvolle Perlen weltweit als Gastgeschenk oder hamstert es als Eigenvorrat. Es ist ein Stück Leipzig, mit dem man sich überall zuhause fühlt. Diese „Perlen“ sind ein wertvolles Naturprodukt, in mühevoller Handarbeit und mit uralten Maschinen hergestellt. Es handelt sich um Tee.

Tee: Chance der Wendezeit

Der legendäre Tee Contor in der Karli No. 100 ist eine realisierte Chance der Wendezeit. Frank Oetzel und seine Frau lebten in dem Eckhaus, als es zur Wende privatisiert wurde. Im Erdgeschoss befand sich ein Ladengeschäft, das eher einer Rumpelkammer glich. Mühevoll schuf das junge Paar aus dem dreckigen und kaputten Lagerraum in langen sechs Monaten ein urgemütliches, einzigartiges Teegeschäft, an dem sich bis heute nicht viel geändert hat; selbst die Regale stehen dort genauso wie vor 26 Jahren. Vor der Eröffnung am 25. März 1991 war eigentlich eine Art Cateringservice mit allerlei früher knappen Lebensmitteln wie teuren Wein und hochwertigen Tee geplant. Doch nach einer explorativen Reise nach Ostfriesland – die erste Adresse für Teeliebhaber – war es endgültig um die Liebe zum Tee geschehen. Mit dutzenden Inspirationen und einer Kooperation mit einem renommierten Teegroßhändler aus Hamburg in der Tasche kehrten die Oetzels zurück und eröffneten DAS  Teewarenfachgeschäft mit hochwertigen Teesorten zum erstaunlich kleinen Preis.
Der kleine, vollgestopfte Laden ist nicht nur eine duftende Oase der Ruhe und des Wohlbefindens, sondern auch einer der erklärten Lieblingsorte der Freitagsgefühl Redaktion.

Tee Contor Teedose LeipzigHeute lassen sich in geringem Maße neben Tee auch andere Produkte erwerben, wie Honig und Konfitüre aus der Region oder handgeschöpfte Schokolade. „Aber nur regionale Lebensmittel, die es nicht im Supermarkt zu kaufen gibt!“ Das ist dem Inhaber wichtig. Er merkt auch deutlich: „Man besinnt sich wieder auf Regionales.“ Sogar eine eigens gestaltete Leipziger Teedose gibt es im Sortiment.

Tee: Naturprodukt oder Massenware aus Fernost?

Tee Contor: berühmte SortenÄußerst regional und seit Anbeginn dabei sind die beiden Evergreens, die den Tee Contor mit berühmt gemacht haben: die beiden selbst kreiierten Mischungen „Fockeberg Power“ und „Alt-Connewitzer Mischung“. Über 300 Teesorten lassen sich im Laden erschnuppern, darunter klassische Plantagentees, Saisonware und abwechslungsreiche Eigenschöpfungen. Mittlerweile werden die meisten Mischungen direkt beim Teegroßhändler nach Wunsch zusammengestellt. Dies geschieht meist durch Apotheker, denn Tee ist ein Naturprodukt. Teeblätter und Kräuter sind nicht das ganze Jahr verfügbar, unterliegen Erntezyklen und Schwankungen. Tee lässt sich nicht mal eben züchten wie Tomaten und ist eine endliche Ressource. Das gilt vor allem für die streng limitierten Flugtees. Das sind die ersten Ernten, die frisch importiert werden. Die weltweit verfügbare Teemenge bleibt gleich, doch der Verbrauch ist in den letzten Jahren enorm gestiegen, vor allem seit Tee als gesunder Trend in Russland und anderen Ländern deklariert wird.

Im Tee Contor wird der Tee sorgfältigen Prüfungen unterzogen. Neue Mischungen und Ernten werden ausgiebig getestet, Darjeelings vorab als Flugtees probiert, neue Sorten oder Anbaugebiete auf Teemessen ausgiebig ausgekundschaftet. Ausprobieren ist der Schlüsselbegriff, denn als Naturprodukt ist keine Ernte identisch der anderen. Dies gilt für Tee genauso wie für die Beimischungen wie Blüten und Kräutern.

Tee: Mythen und Trends der richtigen Zubereitung

Doch wie genau gelingt denn eigentlich der perfekte Aufguss? Mythen und Trends geistern viele durch die Medienwelt. Für den Inhaber Oetzel gibt es im Grunde nur ein absolutes Tabu: Zitrone im Tee! Das verfälscht das Aroma. Ausschlaggebend sind Ziehzeit und Menge, und hier sollte man sich am besten vom Profi (dem geschulten Verkäufer) beraten lassen. Wer es süß mag, sollte Akazienhonig wählen, der wirkt sich nicht stark auf den Geschmack aus. Milch ist bei kräftigen Tees und Chais empfehlenswert. Und folgende Faustregel ist kinderleicht: Heller Kandis bei hellen und leichten Tees wie Darjeeling, dunkler Kandis bei kräftigen Tees wie Ceylon oder Assam. Generell gilt: „Bitte nicht darauf festlegen, was die anderen behaupten“, sondern den Tee nach seinen persönlichen Vorlieben genießen.

Und was ist mit dem Gerücht, den ersten Aufguss grünen Tees wegzuschütten? In China wird dies aus traditionellen und wohl auch hygienischen Gründen praktiziert. Doch hier zulande besser sein lassen, denn darin sind die meisten Vitamine und Nährstoffe enthalten. Ideal wäre es, dass Wasser nach dem Kochen abkühlen und dann die Blätter lose schwimmen zu lassen.

Nachdem der gründe Tee lange Zeit als verheißungsvolles Wundermittel gefeiert wurde, gibt es nun einen neuen Hype: Kräuter- und Früchtetees mit Gemüse wie Gurke und Ingwer. Natürlich findet ihr diese im Tee Contor in der Karli 100, genauso wie die lang erwarteten Detox- und Frühlingstees der neuen Saison. Endlich kehrt auch in unsere Tassen wieder eine blumig-fruchtige Note ein. Der Frühling kann kommen!

tee Contor Karli 100 LadenIhr habt Lust auf Tee bekommen? Dann lasst euch verführen im
Tee Contor Leipzig,
Karl-Liebknecht-Straße 100, 04275 Leipzig,
MO-FR: 10:00-19:00 Uhr, SA: 10:00-14:00 Uhr,
Telefon: 0341/3917393
Hier geht es zur Website
Aber Achtung, hohes Suchtpotenzial! 😉

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Wellen, Wind und eine Brise Kitsch

Wellen Ahoi!

Wellen für das Freitagsgefühl

Manchmal hat man das Gefühl, das Leben dreht sich nur im Kreis.
Höchste Zeit, auszubrechen und sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Und was gibt es Naheliegenderes, als einfach bei dem Schmuddelwetter ins Flugzeug zu steigen und ganz weit weg, direkt der Sonne entgegen zu fliegen?

Süden, ich komme!

Da das natürlich nicht jeder kann, vor allem nicht jetzt auf der Stelle, nimmt euch die Freitagsgefühl Redaktion mit in den Süden. Mitten hinein ins Klischee von Sonne, Palmen und Sandstrand – und irgendwie auch nicht. Denn es ist eine besondere Insel. Rau, windig, schroff, kahl. Hier gibt es nicht viel außer Ziegen, Atlashörnchen und schwarzem Vulkangestein. Perfekt um abzuschalten, den Alltag loszulassen und sich zu verlieren im Beobachten der Wellen.

Wellen, Wind und Weite

Where is the oceanview

Breit ziehen sich die Straßen durch die Ödnis, die mit ihren tiefen Schluchten und welligen Dünen fasziniert. Hie und da begegnen einem verlassene Hausruinen, die rätselhaft in die Landschaft ragen.

In malerischen Fischerdörfchen sonnen sich wilde Katzen an den vertäuten Fischerbooten, und hinter jeder Kurve lauert der nächste atemberaubende Oceanview.
Wellen Ahoi!Bei dem Anblick der glitzernden Wasseroberfläche kommen einem nur Klischees in den Sinn. So etwas wie tief durchatmen, sein Herz öffnen und die Augen strahlen lassen angesichts der Weite und dem Gefühl der Freiheit. Plötzlich gleiten Delfine unweit des Beachbreaks aus dem Wasser und auf dem Weg zum Meer fliegen zwei grüne Papageien umher, wie dem Urwald entsprungen. Beweisfotos gibt es davon keine, weil die Redaktion sich derweil mit dem Surfboard abschleppt, um sich sogleich in die Wellen zu stürzen. Türkis leuchtet das Meer und silbrige Fische schwimmen aufgeregt durch die Beine, während man sich voller Enthusiasmus gegen die Gischt wirft. Und dann ist es soweit: Der erste Take-off gelingt und die Freude vibriert durch den gesamten Körper, während man sich von der Welle tragen lässt.

Freitagsgefühl mit Kitschfaktor

Okay, die oberen Zeilen triefen vor Kitsch und doch fühlt es sich exakt genau so an. Das ultimative Freitagsgefühl in Dauerschleife. Darauf ein ¡salud! Lasst es euch gut gehen!

kleine Auszeit mit Wellenkino

Kleiner Tipp für Zuhause: Bikini unter die Jogginghose ziehen und mit Flipflops zur Couch schlurfen. Statt Chips und Erkältungstee ein kühles Sommermixgetränk mit Orangenscheibchen genießen und Surfmugge vom Feinsten einlegen.

Sonnenuntergang

Freitagsgefühle auf die Ohren:

… Ein bisschen Urlaubsstimmung zum Nulltarif schenkt euch die Freitagsgefühl Redaktion mit frischen neuen Sommer-gute-Laune-Surf-Songs, für jeden Tag in der Woche einen und vor allem mit ganz viel Meeresrauschen! 🙂 Viel Spaß!

 

Frühling? … and action!

Frühling: Zeit für NeuanfangDie perfekte Zeit für Neuanfang!

Ha! Wir haben sie erwischt! Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen haben wir eingefangen, zum ersten Mal haben wir uns ohne Vollvermummung raus getraut. Dieses Gefühl war beinahe vergessen: Die glühenden Wangen im Sonnenschein. Im Lieblingscafé in der Sonne zu sitzen, die vorüberziehenden Leute zu begutachten und aufregende Pläne für den Sommer zu schmieden. Und zwischendurch, wenn der Freund gegenüber in seine Zigarette versunken ist, schließt man heimlich die Augen und atmet tief durch. Diese allererste Frühlingswärme auf den Wangen ist die schönste. Wenn der Wind noch eisig kalt ist und man plötzlich spürt, dass die Sonne nicht nur blendet, sondern tatsächlich wärmt. Wenn der Körper am liebsten tanzen möchte, weil die dicke Winterjacke nicht mehr einengt und die Füße nicht mehr in unbeweglichen Stiefeln stecken. Weil die Erinnerung an den Sommer plötzlich hochkriecht.

Will mich nicht schämen für ein bisschen Glück
Bin ich es selber, oder spielt die Welt verrückt?

Die Blumenläden an der Ecke locken mit bunten Tulpen und Narzissen, im Garten trauen sich erste Schneeglöckchen und Krokusse hervor. Nein, natürlich ist vom echten Frühling noch nicht allzu viel zu sehen. Unzählige Feierwütige stecken eh noch mittendrin in der fünften Jahreszeit. Andere kommen erst jetzt zu ihrem Wintervergnügen und stürmen Pisten, Loipen und Apré-Ski-Hütten. Und doch liegt es in der Luft: Die Vorfreude auf den Frühling, die Lust auf Veränderung und einen neuen, frischen Sommer. Allein diese Vorfreude lässt einen ungeduldig werden. Und optimistisch – schließlich bekommen wir nun täglich mehr Sonnenlicht und Endorphine ab. Jetzt ist die große Zeit der Umbrüche und Neuanfänge.

Das Leben ist keine Kassette, sondern ein Radio. Es lebe der Neuanfang ins Ungewisse!Herzlich Willkommen Neuanfang

Neuanfang ist ein beschwingtes Wort. So als könne man im Leben auf die Reset-Taste drücken und anschließend auf Play. Nur, dass ein Leben weniger eine vorprogrammierte Kassette denn ein Radio ist. Man weiß nicht, was als nächstes kommt, egal wie viele Kanäle man ausprobiert. Bei einem Neuanfang kann man nie wissen, ob es eine Verbesserung oder Verschlechterung ist. Es ist wie Schlange stehen im Supermarkt. Gefühlt ist die Nachbarschlange immer genau nur so lange schneller, bis man selbst wechselt. Aber vielleicht sollte man sich gar nicht hetzen lassen von dem Gedanken, wo es denn schneller, höher, weiter voran gehen könnte. Vielleicht macht es einfach mehr Spaß, vor Langweile die Süßigkeiten an der Kasse auszuwählen wie in Kindertagen. Oder mit dem verschmitzt lächelnden Typen hinter dir zu flirten. Ohne Erwartungen, einfach weil es den Tag versüßt. Mit einem Neuanfang ist es ähnlich. Du bist nicht glücklich? Dann ändere was! Nur du allein bist für dein Leben verantwortlich.

Ich fühle mich einen Tag schwach, einen Tag wie neugeboren
Ich will Altes nicht bekämpfen, ich will Neues formen
Folge meinem Ruf, Träume verwelken leicht
Ich räume die Blüten aus dem Weg, nutze die Gelegenheit
Halte mich am Vorne fest, das fühlt sich wackelig an

Du musst nicht gleich Hals über Kopf auswandern oder deine Wohnung kündigen ohne eine neue Bleibe (auch wenn das zugegeben einen gewissen Nervenkitzel beinhaltet). Manchmal können es auch Kleinigkeiten sein. Wie ein neuer Arbeitsweg, oder ein neuer Sportkurs. Alte Gewohnheiten aufzubrechen und sich aus seiner Komfortzone des Altbekannten herauszuwagen erfordert Mut, Durchhaltevermögen und Optimismus. Aber wer das schafft, im Großen wie im Kleinen, der lernt neue Horizonte kennen. Der entdeckt ungeahnte Stärken in sich, lernt einige seiner Schwächen wertzuschätzen und rückt im besten Falle den Blick für das Wesentliche gerade.

Manchmal muss man jemanden verlieren, um zu erkennen, wie viel Liebe man eigentlich zu vergeben hat und wie unwichtig materielle Güter im Vergleich zu liebevollen Momenten oder adrenalingeladenen Ereignissen werden. Manchmal muss man den Boden unter den Füßen verlieren, um erstaunt festzustellen, dass es sich nach unzähligen Sternen greifen lässt.

Ich kann den Wind nicht ändern, nur die Segel drehen

Ein hartes Reset bringt uns wohl nicht vorwärts, so verführerisch es sein mag. Vor sich selbst kann man nicht flüchten, man nimmt sich überall mit. Aber man kann mit kleinen und großen Entscheidungen sein Leben gestalten und immer wieder neu auf Play drücken. Auch wenn nicht permanent Lieblingslieder laufen, kann man doch zumindest die Richtung auswählen. Es liegt an einem selbst, ob man zur Musik tanzt und das Beste draus macht.

Genießt die Vorfreude auf den Frühling, auf eure Pläne und eure Neuanfänge!

Es ist nie zu spät
Für einen Neuanfang

Freitagsgefühle auf die Ohren:

… Und wieder haben sich Songzeilen eingemogelt. Diesmal von dem unverwechselbaren Clueso. Das komplette Lied „Neuanfang“ findet ihr in der Playlist, genauso wie „Kinder der 90er“ von Kuult, die mit diesem Lied schöne Erinnerungen an das gute alte Kassetten-Zeitalter wachrufen.

*Hinweis: Die Rechte an den Textzeilen liegen bei Clueso und seinem Label.

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